Blog-Beitrag zum Thema:

Eigenheim nachhaltiger gestalten

Ausgestellt am 04.10.2022 in Blog-Beiträge (Autor: Selina Braun)

Eigenheim nachhaltiger gestalten

Eigenheim nachhaltiger gestalten – Tipps und Ideen


Wer neu bauen oder aufwendig sanieren möchte, hat aufgrund der mittlerweile
deutlich spürbaren Auswirkungen des Klimawandels das Thema Nachhaltigkeit im
Bewusstsein. Vor allem beim Thema Dämmung und Energieeffizienz, bei der Auswahl der Heizanlage sowie bei der Inneneinrichtung sind nachhaltige Ansätze gefragt. Mit folgenden Tipps bringen Immobilienbesitzer und Mieter mehr Nachhaltigkeit ins eigene Heim.

Überblick Inhalte:

  • Für die Umwelt und den Geldbeutel

  • Dämmung spart Heizkosten

  • Klimafreundliche Heizung

  • Hochwertige Fenster und Rahmen einsetzen

  • Nachhaltige Wohnungseinrichtung

  • Plastikmüll, Recycling und Upcycling

  • Wasser, Heizenergie und Strom sparen

  • Fazit


Für die Umwelt und den Geldbeutel

Nachhaltigkeit ist schon lange nicht mehr nur etwas für das gute Gewissen, der
Umwelt mit dem eigenen Handeln keinen Schaden zuzufügen. Bei den explodieren Energiepreisen und Beeinträchtigungen des Alltags durch Klimakatastrophen
(z. B. Überflutungen und Dürren) geht es bei vielen Menschen heute schon um
die Existenz. Wärme, Wasser und Strom – all das sollte künftig immer unter dem
Aspekt der Nachhaltigkeit betrachtet werden.

Folgende Dinge können zum Beispiel Immobilienbesitzer und zum Teil auch Mieter umsetzen, um einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit zu leisten:

  • gute Hausdämmung

  • klimafreundliche Heizung

  • mehrfach verglaste Fenster und dichte Rahmen

  • nachhaltige Wohnungseinrichtung (z. B. Möbel, Deko und Textilien)

  • schadstofffreie Kleber, Farben und Reiniger

  • Ökostrom nutzen oder Strom mit Solar selber erzeugen

  • Plastikmüll vermeiden

  • Wasser, Strom und Heizkosten sparen

  • Altes reparieren und wiederverwenden


Dämmung spart Heizkosten

Mit umweltfreundlichen Dämmstoffen bleibt die Wärme im Winter besser in der
Wohnung – weniger Heizenergie ist nötig. Geeignet sind zum Beispiel natürliche
Dämmstoffe wie Seegras, Wellpappe oder Jute. Diese sind umweltverträglicher als
klassische Styropordämmungen, die zwar günstig, aber alles andere als nachhaltig sind. Seegras ist zum Beispiel ein Dämmstoff, der Hauswände optimal vor eindringender Feuchtigkeit schützt. Diese Dämmung fault nicht und ist auch nicht
anfällig für Schädlinge oder Pilzbefall.

Immer mehr Hausbesitzer entscheiden sich alternativ für Dämmmaterial aus Jutesäcken. Diese stammen aus Betrieben, die Kaffee und Kakao transportieren.
Für die Dämmung werden die alten Jutesäcke zu Dämmmatten weiterverarbeitet.
Das Material gilt als besonders resistent gegen Insekten, Nager und Schimmel.
Zudem erreicht es sehr gute Dämmwerte. 
Wer sich nicht sicher über die Wahl des geeigneten Dämmmaterials ist, kann sich
am sogenannten Wärmeleitwert orientieren. Je niedriger dieser ist, desto besser
ist die Energiebilanz. Um Kosten zu sparen, stehen verschiedene Förderprogramme zur Auswahl.

Zusätzlich zur Fassadendämmung ist ein gut gedämmtes Dach wichtig. Nicht sehr
preiswert, dafür aber sehr langlebig, sind Dachschiefer. Auch Dachziegel aus natürlichem Ton werden immer beliebter. Diese können bei einem Austausch sogar
wieder recycelt und für ein neues Haus verwendet werden. Bei der Dacheindeckung gibt es ebenfalls passende Förderprogramm, durch die sich die Investitionskosten gut senken lassen.

Klimafreundliche Heizung

Wer eine Immobilie baut oder kauft, hat die Qual der Wahl. Welche Heizung ist
am besten? Kunden wird oft zur Pelletheizung, Wärmepumpe, Hackschnitzelheizung oder einer Kombination mit Solarheizung geraten. Diese
Heizungen sind deutlich umweltfreundlicher als alte Öl- und Gasheizungen und
der Umbau wird vom Bund gefördert. Bis zu 40 Prozent beträgt die Förderung,
wenn sich Immobilienbesitzer für den Einbau einer neuen, umweltfreundlichen
Heizung entscheiden. Langfristig auf jeden Fall eine gute Entscheidung. Die Immobilienbewertung fällt mit einer ökologischen Heizung beim Verkauf ebenfalls
besser aus als bei Häusern mit Gas- oder Ölheizung. Noch mehr lohnt es sich allerdings, wenn Hausbesitzer schon beim Bau auf eine moderne Heizanlage setzen.

Tipp: Die Solarthermieanlage kann im Vergleich zu anderen Heizungen die beste
Ökobilanz vorweisen. Oftmals wird diese kombiniert mit einer Wärmepumpe, um
die nicht sehr sonnenreiche Winterphase zuverlässig zu überbrücken.

Hochwertige Fenster und Rahmen einsetzen

Alte Fenster sollten im Zuge der Wärmedämmung gleich mit ausgetauscht werden. Denn diese lassen zu viel Wärme nach außen entweichen, da sie oft nur einfach verglast und undicht sind. Zu empfehlen sind hier zum Beispiel Zweifach-
oder Dreifachverglasungen sowie spezielles Wärmeschutzglas, um die Heizkosten
gering zu halten. Die Rahmen sollten zudem möglichst aus einem nachwachsenden Rohstoff (z. B. Holz) bestehen.

Nachhaltige Wohnungseinrichtung

Im Haus selbst können Mieter oder Eigentümer einiges tun, um sich nachhaltig
auszustatten. Das fängt beim Kauf der Wohnungseinrichtung an und reicht bis zu
den Teppichen, Gardinen und anderen Haushaltstextilien. Möbel aus Holz sollten
möglich regional gefertigt werden und aus einheimischen Hölzern bestehen. Dadurch werden lange Transportwege sowie der Raubau an Tropenwäldern verhindert. Infrage kommen zum Beispiel Möbel aus Buche, Eiche oder Birke. Bei den
Wohntextilien sind Produkte aus Hanf, Leinen oder Baumwolle zu empfehlen.

Tipp zum Renovieren: Beim Streichen, Kleben und anderen Renovierungsarbei-
ten sind schadstofffreie Mittel ideal. Diese dünsten keine giftigen Stoffe aus und
sind zudem umweltverträglich. Zu erkennen sind die Produkte zum Beispiel am Siegel "Blauer Engel".

Plastikmüll, Recycling und Upcycling

Jeder Haushalt kann aktiv etwas gegen die Überproduktion von Plastik tun. Einfach, indem weitestgehend auf Plastikverpackungen und Konsumgüter aus Plastik
verzichtet wird. Der Verzicht ist zwar schwer, aber machbar, wie viele "Plastikfrei-Blogs" im Web beweisen. Einige Firmen haben es sich zur Aufgabe gemacht, aus
altem Plastik neue Dinge zu gestalten. Wer hier Taschen, Beutel und andere Accessoires aus recyceltem Plastik kauft, gibt der Umwelt eine Chance.
Wenn ein Möbelstück kaputtgeht, eine Gardine einreißt oder der Teppich verunreinigt ist, müssen diese nicht unbedingt durch neue Produkte ersetzt werden.
Viele Dinge der Wohnungseinrichtung lassen sich mit etwas Geschick selbst reparieren, professionell reinigen oder aufarbeiten, um den Lebenszyklus zu verlängern. Handwerkliches Know-how lässt sich leicht in Praxiskursen erwerben, auch
Angebote zum Selbernähen stehen online sowie in vielen Großstädten zahlreich
zur Verfügung.

Wasser, Heizenergie und Strom sparen

Nicht zuletzt gibt es viele Möglichkeiten, täglich Energie zu sparen. Zum Beispiel
mit kürzeren Duschzeiten, eingebauten Durchflussbegrenzern für Wasserhähne
und Duschbrausen oder dem Einbau von Stopptasten in der Toilettenspülung.
Wer Regenwasser sammelt, kann zusätzlich das Gießwasser durch eine nachhaltigere Lösung ersetzen. Heizenergie lässt sich mit einer guten Dämmung, aber
auch mit dem Einstellen einer geringeren Heiztemperatur und Zeitschaltuhren
reduzieren. Stromspartipps gibt es ebenso zahlreich. Der Verzicht auf die Stand-by-Funktion, die Verwendung von energieeffizienten LED-Sparlampen und die
Nutzung von Geräten mit der besten Energieeffizienzklasse sind nur einige davon.

Tipp: Wer Stromangebote vergleicht, stößt immer häufiger auf Ökostromanbieter. Wer nicht sowieso schon über Solaranlagen eigenen Strom ins Netz einspeist,
kann mit der Nutzung von Ökostrom noch etwas mehr für die Umwelt tun. Die
Preise liegen oftmals nur geringfügig höher als für klassischen Strom, ein Vergleich verschiedener Anbieter kann sich daher lohnen.

Fazit:

Es gibt viele Möglichkeiten, das eigene Heim nachhaltiger zu gestalten. Von innen
mit der passenden Wohnungseinrichtung, aber auch von außen mit einer energieeffizienten Dämmung von Fassaden und Dach. Eine moderne Heizanlage sowie der Einbau neuer Fenster sind zur Reduzierung der Heizkosten zu empfehlen
und wird in vielen Fällen sogar staatlich gefördert.