Blog-Beitrag zum Thema:
Bauzinsen: Entwicklung und Prognosen?
Ausgestellt am 07.03.2025 in Blog-Beiträge (Autor: Michael Zsilla)
Bauzsinen: Wie entwickeln sich die Zinsen für Bauvorhaben?
Immer dann, wenn eine Immobilie erworben werden soll ist es ratsam, vorher die eigene finanzielle Lage zu prüfen und sich Gedanken über die Finanzierung zu machen. Das bedeutet im Klartext, dass verstanden werden muss, wie viel Kreditvolumen notwendig ist, um ein Haus vor eine Wohnung zu finanzieren. Der Markt der Bauzinsen hat sich in den vergangenen Jahren als sehr volatil bewiesen. Das heißt im Klartext, dass die Zinsen stark gestiegen, aber auch sehr stark gefallen sind. In der Regel sind die Zinsen davon abhängig, wie sich die Leitzinsen entwickeln.
Überblick Inhalte:
- Bauzinsen und Leitzinsen
- Bauzinsen in Deutschland und Österreich 2020 und 2021 besonders niedrig
- Welche Prognosen gibt es derzeit für die Bauzinsen?
Bauzinsen und Leitzinsen
Der Zusammenhang zwischen Bauzinsen und Leitzinsen liegt natürlich offen gesagt in der Geldpolitik der Zentralbanken. Leitzinsen sind die Zinssätze, zu denen Banken Geld bei der Zentralbank leihen können. Wenn die Zentralbank den Leitzins erhöht, steigen in der Regel auch die Bauzinsen, da Banken die Kosten für ihre Finanzierungen anpassen müssen. Höhere Bauzinsen verteuern Kredite für Immobilienkäufe und Bauvorhaben, was die Nachfrage nach solchen Krediten sehr deutlich reduzieren kann. Umgekehrt führt eine Senkung der Leitzinsen zu niedrigeren Bauzinsen, was Bauvorhaben und Immobilienkäufe stark beschleunigen kann, denn die Nachfrage steigt somit schnell. Somit haben die Leitzinsen direkt einen Einfluss auf die Kosten für Baufinanzierungen.
Wer die Statistiken zu aktuellen Bauzinsen betrachtet wird feststellen, dass die effektiven Bauzinsen im Jahr 2024 im Bereich von etwa 3,59% gelegen haben. Damit liegt der Preis für einen Baukredit unterhalb des Wertes aus dem Jahr 2003 und deutlich über dem Rekordtief aus dem Jahr 2020, wo die Bauzinsen besonders niedrig gewesen sind. Bauzinsen können über verschiedene Zeiträume definiert, bzw. gebunden werden. Häufig werden Zinsbindungen von z.B. 10 oder 15 Jahren abgeschlossen, so dass während dieser Zeit der Zinssatz beständig ist und nicht verändert werden kann.
Aktuell sieht es danach aus, dass die Zinsen bei langen Zinsbindungen von z.B. 10 Jahren leicht sinken. Zu beachten ist, dass sich dieser Trend natürlich jederzeit ändern kann. Betrachtet man nicht nur die so genannten Neufinanzierungen, sondern vor allem die Anschlussfinanzierungen, so steht fest, dass die Zinssätze hier bei 3,95% pro Jahr lagen und derzeit leicht auf 3,86% im Schnitt gesunken sind. Auch hier ist festzuhalten, dass die Zinssätze sich je nach Marktsituation schnell verändern können.
Bauzinsen in Deutschland und Österreich 2020 und 2021 besonders niedrig
In der Eurozone und vor allem aber auch in Deutschland ist statistisch zu beobachten, dass die Bauzinsen vor allem bis zum Jahr 2020 stark gesunken sind. Seit dem Jahr 2022 ist zu sehen, dass die Zinsen wieder stark angestiegen sind, was zeigt, dass die Nachfrage und auch die Finanzpolitik auf den Märkten sich deutlich verändert hat. In Österreich sind wie auch in anderen Euro Ländern ähnliche bzw. vergleichbare Bewegungen der Zinssätze zu beobachten. Das beweist im Übrigen klar und deutlich, wie der Leitzins in Europa auch einen Einfluss auf die Zinssätze im Bereich der Eurozone hat und wie sich die Zinsen der einzelnen Banken und Baukreditanbieter entwickeln.
Welche Prognosen gibt es derzeit für die Bauzinsen?
Derzeit ist davon auszugehen, dass die Bauzinsen weiter sinken. Das liegt daran, dass die Geldpolitik in Europa weiter gelockert wird. Die europäische Zentralbank EZB hat den Leitzins erst vor wenigen Wochen erneut gesenkt, so dass Finanzierungen als auch Refinanzierungen deutlich günstiger werden. Es ist damit möglich, dass die niedrigeren Zinsen irgendwann an die Kunden der Baufinanzierungen weitergegeben werden, so dass diese von besseren Konditionen profitieren werden. Gleichzeitig bedeutet dies auch, dass die Preise für Immobilien oder für Grundstücke und somit generell für Bauvorhaben deutlich steigen können. In Zeiten niedriger Zinsen ist es üblich, dass die Kosten für die Objekte selbst stark steigen, so dass man davon ausgehen kann, dass sich der Markt irgendwann weiterentwickelt.
Bei einer Baufinanzierung ist es anschließend die Kunst den Spagat zwischen niedrigen Immobilienpreisen bzw. Baugrundstücken und ebenfalls attraktiven Zinsen zu sehen. Das führt dann dazu, dass in jedem Fall gute Projekte entstehen können. Es ist definitiv hilfreich, dass auch online Angebote für Bauzinsen unter die Lupe genommen und mit in den Vergleich gezogen werden. Oftmals haben Online Finanzierungen im Bausektor bessere Konditionen, als es bei klassischen Krediten über Filialbanken der Fall ist. In der Zukunft ist damit zu rechnen, dass der Anteil der über eine online Baufinanzierung abgeschlossenen Projekte deutlich steigen wird.
Zum Teil kann es sinnvoll sein, die Finanzierung auf verschiedene Blöcke zu unterteilen, so dass Verträge über z.B. 5 Jahre und über 10 bzw. 15 Jahre in Kombination abgeschlossen werden. Das führt dann dazu, dass in Summe ein attraktiveres Paket geschnürt werden könnte, als wenn direkt alles zu einer Laufzeit finanziert werden muss, die mit einem vermeidlich hohen Zinssatz ausgestattet ist. Es lohnt sich also, hier genau zu untersuchen, welche Faktoren relevant sind und eine Rolle spielen.